Rolf Winter, Geschäftsführer des Gutes Wulksfelde, führte die Delegation über den weitläufigen Hof. Mit dabei war auch Manuel Sarrazin, Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Europaausschusses des Bundestages. Von Europa über die Mittel der AktivRegion Alsterland wurde bereits ein Leuchtturm-Projekt der letzten EU-Förderperiode gefördert: der „Erlebnishof Gut Wulksfelde“, zu dem inzwischen neben einem Restaurant, einem Café und dem großen Bio-Laden auch ein Steichelzoo und eben die Bäckerei gehören.
Angefangen hat die Bäckerei vor einigen Jahren mit dem Backen von 60 Broten pro Nacht, mittlerweile sind es ungefähr 2.000 und zusätzlich noch 1.000 Brötchen. Daher wird es langsam eng in der Backstube, in der Nacht für Nacht bis zu acht Gesellen und Meister herumwirbeln. Die Idee der Geschäftsführung war, die Bäckerei nicht einfach zu vergrößern, sondern über eine gläserne Öffnung die Besucher des Gutes am Backprozess teilhaben zu lassen. So soll nicht nur Kindern und Jugendlichen, den oft der Bezug zu unseren Lebensmitteln fehlt, dieses Handwerk nähergebracht, sondern auch das Interesse an einer Ausbildung zum Bäcker geweckt werden. Denn „Bäcker zu werden ist heutzutage nicht mehr so der Hit“ sagt Rolf Winter, der in der Gutsbäckerei gerne noch weitere Azubis haben würde und durch die Erweiterung der Bäckerei vier zusätzliche Arbeitsplätze schafft.
Auch finden in der Backstube -als außerschulischer Lernort- verschiedene Angebote für alle Altersstufen von Kindergartengruppen bis zu Berufsschulklassen statt, die die Vielfältigkeit des Traditionsberufes „Bäcker“ zeigen und die der jungen Generation die Verarbeitungskette vom Getreide bis zum fertigen Brot greif- und erlebbar machen.
Auf der Baustelle, die sich an die heutige Backstube anschließt, wird auch während des Besuchs der Ministerin lautstark gehämmert, gesägt und Zement angemixt. Es geht bislang zügig und im Zeitplan voran und wenn der neue Teil fertig ist, können über einen Mauerdurchbruch beide Räume miteinander verbunden werden.
Von den Gesamtkosten, die sich auf ca. 338.000,- € belaufen, erhält das Gut Wulksfelde über das „Alsterland“ 100.000,- € an Fördermitteln, das ist die Höchstsumme, die die AktivRegion Alsterland pro Projekt vergibt (Deckelung). Der Zuschuss der EU davon beträgt 80.000,- €, weitere 10.000,- € sind Landesmittel und 10.000,- € kommen aus den kommunalen Mitteln der AktivRegion.
Im Spätherbst soll der Beton- und Sägemehlgeruch der Baustelle dann dem Duft von frischgebackenem Brot weichen und die Besucher den Einblick in den Produktionsprozess genießen können.